Neue Bürokratie stoppen: Länder fordern Null-Risiko-Kategorie bei Entwaldungsverordnung
Familienbetriebe fordern klaren Politikwechsel statt Symbolpolitik und warnen vor einer Überregulierung der Forstwirtschaft
Berlin, 1. April 2025.
Die Agrarministerkonferenz hat einen klaren Beschluss gefasst: Die Bundesländer fordern einstimmig die Einführung einer globalen „Null-Risiko-Kategorie“ bei der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR). Ziel ist es, funktionierende Strukturen der privaten Forstwirtschaft vor übermäßiger Bürokratie zu schützen – sowohl in Europa als auch im globalen Süden.
„Die EUDR schließt einen Großteil der Forstbetriebe faktisch vom Markt aus“, kritisiert Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Was mit mehr Nachhaltigkeit begann, droht nun durch Überregulierung in einen Rückschritt für Marktzugang und Versorgungssicherheit umzuschlagen.“ Der Verband begrüßt daher die Forderung der Länder nach einer global geltenden Null-Risiko-Variante, die praxisferne Dokumentationspflichten in risikoarmen Regionen vermeiden soll.
Die Kommission hatte angekündigt, die Bürokratiebelastung um bis zu 35 Prozent zu senken. „Jetzt müssen konkrete Schritte folgen“, mahnt Elverfeldt. „Familienbetriebe dürfen nicht länger Träger von Symbolpolitik werden, sondern brauchen eine europäische Gesetzgebung, die Klimaschutz ermöglicht – und nicht verhindert.“
Die Familienbetriebe Land und Forst warnen zudem vor den internationalen Auswirkungen der EUDR. Gerade kleine Kooperativen und Betriebe in Entwicklungsländern könnten die Anforderungen kaum erfüllen und würden so vom Markt verdrängt – mit erheblichen sozialen und ökologischen Risiken.