Gemeinsame Pressemitteilung
Waldverbände begrüßen Votum des Europaparlaments zum Schutz vor Entwaldung
Berlin, 14.11.2024.
Das Europaparlament hat heute für eine Verschiebung und für Anpassungen an der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) gestimmt. Die Waldverbände AGDW – Die Waldeigentümer und die Familienbetriebe Land und Forst begrüßen das klare Votum der Abgeordneten für eine Entbürokratisierung der Verordnung. Nun sind Kommission und EU-Ministerrat am Zuge. Die amtierende Bundesregierung ist aufgefordert, die zielführenden Vorschläge des Parlaments mitzutragen.
„Die vom Europaparlament beschlossenen Änderungen bedeuten für Waldbesitzer in der EU und damit auch in Deutschland die dringend notwendige Entlastung von weiterer Bürokratie“, erklärt Carl Anton Prinz zu Waldeck, im AGDW-Präsidium zuständig für Europafragen. Er erläutert: „Durch die Einführung einer klar definierten Null-Risiko-Kategorie für Länder, in denen seit 1990 keine Entwaldung stattgefunden hat, werden die Dokumentationspflichten für Waldbesitzer in den entsprechenden Regionen spürbar verringert. Das ist sinnvoll, um die Ressourcen für die Durchsetzung der EUDR gezielt auf Regionen mit hohem Entwaldungsrisiko lenken zu können.“
Deutschland hat nachweislich kein Entwaldungsproblem, wie auch das Bundeslandwirtschaftsministerium wiederholt betont hat. Vielmehr ist die Waldfläche in Deutschland kontinuierlich gewachsen. Solchen Trends kann durch das auf Initiative der CDU-Abgeordneten Christine Schneider zustande gekommene Votum des Europaparlaments nun auf EU-Ebene Rechnung getragen werden. „Die vom Parlament verabschiedeten Beschlüsse legen die Grundlage für eine praxisnahe Anwendung der EUDR, welche die Erfolge und die Erfordernisse nachhaltiger Forstwirtschaft berücksichtigt. Prinz zu Waldeck mahnt: „Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ist angesichts der fehlenden politischen Mehrheit der Regierung in Deutschland aufgefordert, seinerseits dem Mehrheitswillen des Europaparlaments nicht im Wege zu stehen. Vor fragwürdigen politischen Manövern ist schon aufgrund des enormen Handlungsdrucks bei der EUDR zu warnen. Die Entbürokratisierung der EUDR ist dringend erforderlich.“
Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, ergänzt: „Wir begrüßen die pragmatischen Änderungen des Verordnungsvorschlags, insbesondere die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie. Mit der ebenfalls vom Parlament vorgeschlagenen Verschiebung des Geltungsbeginns der EUDR sind die Voraussetzungen für eine sachgerechte Umsetzung der Verordnung geschaffen. Die von allen Seiten oft bekräftigten Bekenntnisse zum Bürokratieabbau müssen nun in die Tat umgesetzt werden. Wir fordern den Rat, insbesondere die noch amtierende Bundesregierung, auf, dem Votum des Europaparlaments zu folgen.“