Bundeswaldinventur unterstreicht Klimaleistung und Erfolge nachhaltiger Bewirtschaftung
Familienbetriebe Land und Forst warnen vor Ideologie und falschen Interpretationen
Berlin, 17.10.2024.
Der Wald ist und bleibt der wichtigste Partner im Kampf gegen den Klimawandel. Er speichert nicht nur Millionen Tonnen CO2, sondern entzieht durch das Wachstum der Bäume der Atmosphäre effektiv klimaschädlichen Kohlenstoff. Mit Blick auf diese unverzichtbaren Leistungen des Waldes und seinen besonderen Stellenwert warnen die Familienbetriebe Land und Forst vor falschen Interpretationen der jüngsten Bundeswaldinventur und einer unsachlichen Instrumentalisierung in der Debatte um das Bundeswaldgesetz.
„Es ist faktisch falsch und unverantwortlich, die Leistungen des Waldes aus politischen oder ideologischen Gründen klein zu reden. Wer den Wald als Teil des Problems beschreibt, verkehrt die Realitäten und tut dem Klimaschutz damit keinen Gefallen“, sagt Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. Entscheidend für die Klimaschutzleistung ist die Bindung des Kohlenstoffs über den Holzzuwachs, nicht der Vorrat. „Leider zeichnen die Berechnungsgrundlagen der Bundeswaldinventur hier in Teilen ein schiefes Bild. Die Daten belegen: Nachhaltige Bewirtschaftung bleibt das Erfolgsrezept für effektiven Klimaschutz. Sie sorgt dafür, dass der Wald vielfältiger, resilienter und damit zukunftsfähiger wird. Diesen Weg müssen wir weitergehen und der Praxis ihre Gestaltungsfreiheit lassen.“
Die jüngste Inventur beziffert daneben die praktische Erfahrung, dass der Wald massiv unter dem Klimawandel leidet. Vor allem in den Fichtenbeständen gab es hohe Verluste, die sich in der Logik der Inventurberechnung negativ auf die CO2-Bilanz der Wälder auswirken. Gleichzeitig wird auf den Flächen aber durch Aufforstungsprogramme die Basis für die künftigen Klimaschutzleistungen gelegt und die Vielfalt erhöht. Im Ergebnis ist die Fläche der Mischwälder gewachsen, der Anteil an Totholz, welches vielen Arten als Lebensgrundlage dient, hat deutlich zugenommen. „Anstatt dem Wald seinen Nutzen für uns alle abzusprechen, sollten diejenigen unterstützt und motiviert werden, die ihn zukunftsfähig aufstellen“, sagt Elverfeldt.
Einer unsachlichen Interpretation in der Debatte um das Bundeswaldgesetz treten die Familienbetriebe Land und Forst entschieden entgegen. „Die Polemisierung beginnt bereits damit, dass der Zustand und das Sterben der heutigen Wälder dem Waldgesetz zugeschrieben werden. Tatsächlich sind die heute betroffenen Bestände weit vor dessen Inkrafttreten gepflanzt worden“, sagt Elverfeldt. „Statt zusätzlicher Bürokratie und neuer Vorschriften brauchen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Unterstützung beim Umbau. Die Bundesregierung selbst schätzt die Kosten für die Umstellung auf ein neues Bundeswaldgesetz auf mindestens 30 Millionen Euro. Damit könnte man viele tausend Hektar Wald neu aufforsten.“