Viel Reduktion, wenig Zukunft
Sogenanntes Zukunftsprogramm Pflanzenschutz bleibt weit hinter den Herausforderungen im Pflanzenbau zurück
Berlin, 04.09.2024.
Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, anlässlich des von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir vorgestellten Zukunftsprogramms Pflanzenschutz: „Zwar gibt es in einigen Punkten Verbesserungen zum im Frühjahr vorgelegten Diskussionspapier, von einem Zukunftsprogramm kann jedoch keine Rede sein. Das Programm zielt vor allem auf Ökologisierung und Reduktion ab und lässt die steigenden Herausforderungen im Pflanzenbau durch Resistenzen und Schaderreger zu sehr außer Acht. Die Landwirte stehen im Spannungsfeld zwischen Qualitätsansprüchen und Grenzwerten des Handels stark unter Druck. Wenn dann auch noch seitens der Politik zu wenig für die Verfügbarkeit neuer chemischer Pflanzenschutzmittel und Züchtungsmethoden getan wird, führt das unweigerlich zu einer Verschiebung der Produktion ins Ausland. Damit ist sowohl der Biodiversität als auch der heimischen Landwirtschaft ein Bärendienst erwiesen. Der Forstsektor, der aufgrund des Klimawandels ebenfalls mit neuen Schaderregern und Krankheiten zu kämpfen hat, ist im gesamten Papier überhaupt nicht adressiert. Das ist angesichts der Waldzustandserhebung, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jüngst veröffentlicht hat, völlig unverständlich.“