Elverfeldt: Anpassungen bei den Schutzgebietskulissen nehmen Bedenken zur Ernährungssicherheit auf, aber es fehlen Anreize zur Mitwirkung für Land- und Forstwirtschaft
Berlin, 10.11.2023. „Der politische Kompromiss, der nun nach monatelangen und sehr kontroversen Debatten im Trilog zum Nature Restoration Law gefunden wurde, ist eine verpasste Chance, die Landnutzer kooperativ in den Naturschutz einzubinden“, erklärt Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Entsprechend sind wir nicht mit allen Inhalten einverstanden. Wir sehen aber auch wichtige positive Änderungen wie zum Beispiel die Streichung der schwerwiegenden Nutzungseinschränkungen auf zehn Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Flächen und die stärkere Gewichtung der Ernährungssicherheit.“
Elverfeldt weiter: „Wir haben frühzeitig bei unseren Gesprächspartnern in Brüssel darauf hingewirkt, dass Klima- und Biodiversitätsziele eine Einbindung der Landnutzer und finanzielle Anreize verlangen. Das gilt vor allem für die Wiedervernässung der Moore. Die jetzt gefundene Einigung, private Flächen zur Wiedervernässung nur bei freiwilliger Bereitschaft in Anspruch zu nehmen, ist für uns ein wichtiger Erfolg. Es fehlt jedoch an finanziell unterlegten Anreizsystemen, um die Wiedervernässung für die Grundeigentümer attraktiv zu machen. Damit verpasst der Kompromiss die Chance, Naturschutz zu einer Win-Win-Situation für Umwelt, Betriebe und Gesellschaft werden zu lassen.
Die Familienbetriebe Land und Forst sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Eigentümern, die mit ihren Betrieben für gut 50.000 Unternehmer, Mitarbeiter und Familienmitglieder stehen. Unsere Mitgliedsbetriebe tragen Verantwortung für rund 5 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Sie bewirtschaften ihre Flächen nachhaltig und denken in Generationen. Unser Ziel ist es, Mehrwert für unsere Gesellschaft zu schaffen und das Bewusstsein für die Anliegen von familiengeführten land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zu stärken. Der Verband setzt sich daher für den Schutz des privaten Eigentums und die Stärkung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum ein. Im ständigen Dialog mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit engagieren sich die Familienbetriebe Land und Forst für eine verantwortungsvolle und generationsgerechte Politik.