Elverfeldt: „Politik muss wachsenden Anforderungen an Wald und Holz Rechnung tragen!“
Berlin, 10. Januar 2023. Angesichts bevorstehender politischer Weichenstellungen in der Umwelt-, Bau- und Wirtschaftspolitik fordert ein Bündnis aus mehr als 20 Wald-, Forst- und Holzverbänden von der Bundesregierung verantwortungsvolle Rahmenbedingungen, die auf einer verlässlichen Datengrundlage fußen.
„Sei es die Transformation der Energieversorgung, die Bioökonomie oder die Holzbauinitiative: Ohne die verlässliche Verfügbarkeit des nachwachsenden, heimischen Rohstoffs Holz wird die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft nicht gelingen,“ erläutert Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst.
In einem Schreiben an die Bundesminister Habeck, Lemke und Özdemir kritisieren die unterzeichnenden Verbände vor diesem Hintergrund zahlreiche sich in der Zielsetzung bzw. Wirkung widersprechende forst- und umweltpolitische Maßnahmen auf Landes-, Bundes- und Europaebene. Beispielhaft verweisen die Verbände auf geplante oder erwogene Maßnahmen zu Nutzungsbeschränkungen im Wald einerseits und auf politische Initiativen zur vermehrten Holznutzung, so durch Initiativen zum klimafreundlichen Bauen, andererseits.
Die Verbände betonen, dass die Voraussetzung für die Ausgestaltung einer kohärenten Nationalen Biomassestrategie die Verfügbarkeit von aktuellen und validen Daten und Zahlen sei. Erst die Zahlen der vierten Bundeswaldinventur würden eine adäquate und strategische Planungsgrundlage zur Abschätzung von Vorrat, Zuwachs und Nutzungspotential und damit der künftigen Verfügbarkeit von Holz bieten können. Potenzialschätzungen oder gar richtungsweisende ordnungspolitische oder fiskalische Maßnahmen zur Steuerung von Rohstoffflüssen seien ohne eine verlässliche Datengrundlage nicht zu verantworten, mahnen die Organisationen in ihrem Schreiben an die Bundesregierung. Sie appellieren, die Ausgestaltung der längst überfälligen Biomassestrategie auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten für Wald und Holz aufzubauen und die Zwischenergebnisse der Bundeswaldinventur unmittelbar in den Dialogprozess einfließen zu lassen.